Das Tinyhouse Festival "New Housing" findet vom 30 Juni bis 2.Juli 2023 in Karlsruhe statt. Warum dieses Festival stattfindet und welche Tatsachen diesen Trend befeuern, lesen Sie hier.

Gegenentwurf
In einer Welt des Übermaßes, in der Ressourcen verbraucht werden und sich das Klima immer stärker aufheizt, sind Tiny Houses der Gegenentwurf. Die kleinen Häuschen von 15 bis 50 Quadratmetern bieten alles, was ein Mensch braucht – aber nicht mehr, als notwendig ist.
Platzwunder: Wegen ihrer geringeren Größe müssen Tiny Houses und deren Einrichtung gut durchdacht sein. Originelle, individuelle und raffinierte Möbelkonstruktionen sind daher fester Bestandteil der kleinen Häuser. Diese werden so zu echten Platzwundern und Meistern der Multifunktionalität.
Ökologischer Fußabdruck
Während für den Bau eines Tiny Houses weniger Ressourcen verwendet werden als für den eines konventionellen Hauses, bleibt auch in der Folge der ökologische Fußabdruck von Tiny-House-Bewohnern geringer. Auch muss für Tiny Houses weniger Fläche versiegelt werden – wenn überhaupt. Bei kleinen Häusern auf Rädern reduziert sich die Versiegelung nochmal deutlich. Klar ist: Weniger Fläche bedeutet weniger Belastung für die Umwelt. A propos Umwelt: Die Natur gehört selbstverständlich zu Tiny Houses dazu. Bewohner leben im Einklang mit ihrer Umwelt, der Garten ist quasi ein natürlicher Teil der Tiny-House-Fläche.
Kosten
Während der Bau eines konventionellen Hauses in Deutschland derzeit durchschnittlich zwischen 320.000 und 360.000 Euro kostet, müssen Häuslebauer für Tiny Houses wesentlich weniger ausgeben. Aufgrund der niedrigeren Fläche sind auch die Grundstückspreise sowie die Unterhaltskosten in der Folge geringer.
Mobilität und Flexibilität: Wer ein konventionelles Haus besitzt, seinen Arbeitsplatz aber wechseln möchte oder diese tut, muss mehr Aufwand oder Einschränkungen hinnehmen. Entweder, die Suche nach einem neuen Arbeitsplatz ist örtlich stark begrenzt, oder aber der Weg zur Arbeit wird zur regelmäßigen Geduldprobe. Tiny-House-Bewohner kennen das nicht. Vor allem Houses on Wheels, aber auch Modulhäuser bestechen durch ihre Flexibilität und Mobilität. Allerdings: Noch gibt es rechtliche Fragen zu klären.
Die Grundstücksfrage
Wie bei konventionellen Häusern auch, brauchen Tiny-House-Besitzer ebenso ein Grundstück mit Anschluss an das öffentliche Straßen-, Wege-, Ver- und Entsorgungsnetz. Voraussetzung dafür: der Bebauungsplan. Und hier liegt die Herausforderung, denn Bebauungspläne sind für konventionelle Wohnhäuser vorgesehen. In Bebauungsplänen legen Gemeinden fest, wie hoch ein Haus sein darf oder wie die Dachform oder Fensterart aussehen dürfen, um sich in den Ort einzufügen. Auch die Mindestgrundfläche ist zumeist Teil eines Bebauungsplans. Wer mehr als vier Monate im Jahr in einem Tiny House wohnt, muss sich außerdem an das Gebäudeenergiegesetz mit Auflagen zur Gebäudedämmung und Heizung halten. Manche Bundesländer bieten Möglichkeiten für andere Wege. In Baden-Württemberg etwa gibt es den Paragraphen 56, der „experimentelles Bauen“ zulässt. So konnte etwa in Waldbronn im Kreis Karlsruher eine Tiny-House-Siedlung entstehen. In Mühlacker wird derzeit Deutschlands bislang größte Siedlung mit 62 kleinen Häusern geplant. Und auch die Gemeinde Au am Rhein im Landkreis Rastatt liebäugelt mit einer solchen Siedlung.
Verbandsarbeit
Seit Oktober 2019 kümmert sich der Tiny-House-Verband darum, über das Thema zu informieren, als Netzwerk zu dienen, Forschung und Bildung zu unterstützen und Hilfestellung zu rechtlichen Themen zu geben. Die Messe Karlsruhe gehört zu den Gründungsmitgliedern des Verbands und engagiert sich seither.
Hier geht es zur Website des Tiny House Festival "New Housing".
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